Ozon ist eine 3-atomige Sauerstoffverbindung. In ca. 30 km Höhe über der Erdoberfläche wird aus atmosphärischem Sauerstoff (O2) durch die UV-Strahlung der Sonne Ozon (O3) gebildet. Diese Ozonschicht dient uns als Schutzschild gegen die schädlichen UV-Strahlen.
Ozon als Medikament wird mit Hilfe moderner Geräte aus reinem medizinischem Sauerstoff hergestellt und immer unter Umgehung der Atemwege als Ozon-Sauerstoff-Gemisch angewandt. Die Ozonkonzentration variiert je nach Anwendung zwischen 0,05 und max. 5 % Ozon.
Wie wird Ozon angewendet?
- Die grosse Eigenblutbehandlung: hierbei werden 50 bis 100 ml patienteneigenes Blut ausserhalb des Körpers (in und mit sterilem Einmalmaterial) mit einer exakt definierten Ozonmenge angereichert. Dabei kommt es zu einer Reaktion mit den roten und weissen Blutkörperchen, deren Stoffwechsel aktiviert wird. Dieses aktivierte Eigenblut wird dann dem Patienten als Tropfinfusion unmittelbar zurückgegeben.
- Die kleine Eigenblutbehandlung: wird als intramuskuläre Eigenblutinjektion verabreicht.
- Äussere Behandlung von Wunden mittels Begasung über ein geschlossenes System (z. B. Beutel, Kunststoffglocke)
Insufflationsbegasung von Hohlorganen (z. B.Darminsufflation: bei entzündlichen Darmerkrankungen, aber auch zur Revitalisierung, Scheideninsufflation: bei Pilzinfektionen) - Injektionen in Gelenke, in den Muskel oder unter die Haut.
Welche Applikationsart angewendet und wie oft therapiert wird, hängt vom Krankheitsbild ab.
Die grossen und kleinen Eigenblutbehandlungen erfolgen meistens kurmässig (8 – 10 Behandlungen, optimal 1 -2mal/Woche).
Bei welchen Krankheiten ist eine Ozontherapie sinnvoll?
Die vielschichtigen Wirkungsweisen und die unterschiedlichen Anwendungsformen ergeben ein breites Indikationsfeld.
Der Einsatz von Ozontherapie hat sich u. a. bewährt bei
- allen Formen von Durchblutungsstörungen (u. a. Raucherbein, Durchblutungsstörungen des Herzens und des Gehirns, allg. Arteriosklerose, Nachbehandlung bei Schlaganfall, …)
- virusbedingten Erkrankungen (wie Herpes, Gürtelrose, grippale Infekte,…)
- Pilzerkrankungen (u. a. bei rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen)
- infizierten, schlecht heilenden Wunden
- entzündlichen Erkrankungen (immer wiederkehrende Blasenentzündungen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, entzündliche Darmerkrankungen, entzündliche und degenerative Gelenkserkrankungen…)
- Lebererkrankungen
- Augenerkrankungen (Durchblutungsstörungen, altersbedingte Makuladegeneration)
- Zusatzbehandlungen bei Krebserkrankungen (begleitend zu Chemo- und Strahlentherapie, Nachbehandlung)
- allgemeiner Revitalisierung vor und nach Operationen, nach schwerer Krankheit, im Alter
- Burn-out-Syndrom
Wie wirkt Ozon?
Ozon wird weltweit aufgrund seiner starken Oxidationskraft und der ausgeprägten desinfizierenden Eigenschaften zur Wasserentkeimung und Aufbereitung von Trinkwasser eingesetzt.
Ozon ist zudem richtig dosiert und angewendet ein Heilmittel. Die Wirkung des Ozons auf den menschlichen Körper ist dabei vielfältig. Medizinisches Ozon hat eine stark ausgeprägte bakterien- und pilzabtötende sowie eine vireninaktivierende Wirkung.
In der äußerlichen Anwendung ist die desinfizierende, wundheilende und granulationsfördernde Wirkung sehr segensreich.
Ozon hat eine zudem eine auffallend durchblutungsfördernde Eigenschaft. Durch Ozon werden die roten Blutkörperchen beweglicher, d.h. die Fließeigenschaften des Blutes verbessern sich. Gleichzeitig erhalten sie eine bessere Bindungsfähigkeit für Sauerstoff, der Sauerstofftransport erhöht sich und das Sauerstoff-angebot an das Gewebe vergrößert sich, was letztlich jeder Zelle zugute kommt. Durch die entgiftende Wirkung auf Leber und Nieren ergibt sich ein günstiger Einfluss auf die Blutinhaltsstoffe.
Im niedrig dosierten Konzentrationsbereich werden die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisiert, d.h. das Immunsystem aktiviert. Immunzellen produzieren als Antwort auf ihre Aktivierung durch medizinisches Ozon spezifische Botenstoffe, die Zytokine, die andere Immunzellen informieren und so die ganze Kaskade der Immunantwort in Gang setzen. Der Einsatz des Ozons zur Immunaktivierung bei einer schlechten Immunlage und Immundefiziten ist daher sinnvoll. Zudem werden die körpereigenen Antioxidantien und Radikalfänger aktiviert.
Wann ist die Ozontherapie kontraindiziert?
- Patienten mit nicht behandelter Schilddrüsenüberfunktion
- Bluter
- Frische Blutungen
- Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
Bei Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, ist die Therapie nur bedingt möglich.
Kosten
Die Ozontherapie wird von den meisten komplementärmedizinischen Zusatzversicherungen übernommen. Für Fragen stehe ich Ihnen dabei gerne zur Verfügung.